Häfen und Ankerbuchten – die Törnziele Sardiniens

Sardinien (it. Sardegna, 1.630.474 Einwohner, 2020) ist eine politisch zu Italien gehörende Insel im Mittelmeer. Sie liegt 180 km vom italienischen Festland entfernt, dazwischen liegt das Tyrrhenische Meer. Von Tunesien im Süden ist Sardinien 210 km entfernt. Im Norden liegt in 11 km Entfernung Korsika, getrennt nur durch die Straße von Bonifacio. Im Westen liegen die zu Spanien gehörenden Balearen am nächsten.

Viele bezeichnen Sardinien als einzigartiges Strandidyll. Un sogno di blu, ein Traum in Blau, so sagt man. Verlockende Namen wie Costa Smeralda und La Maddalena unterstützen den Ruf der Insel mit ihrem azurblauen bis smaragdfarbenen Wasser und sagenhaften Strandbuchten.

Einschließlich der kleinen, vorgelagerten Inseln erreicht Sardinien eine Küstenlänge von 1848,6 Kilometern. Einige Küstenabschnitte haben bekannte Namen: Costa Smeralda – Costa Rei – Costa Verde – Costa Paradiso – Costa del Sud

Fragt man Segelexperten nach den anspruchsvollsten Segelrevieren im Mittelmeer, fällt immer auch der Name Sardinien. Warum? Der eine Grund hat mit den topografischen Verhältnissen zu tun. Zu der zerklüfteten Küste und der vorgelagerten Inselwelt gesellt sich ein unüberschaubares Meer an Steinen, Felsen, Miniinseln und Gefahrenstellen. Vor allem die vielen Steine unter der Wasserlinie erfordern eine extrem aufmerksame Navigation.

Der Nordosten Sardiniens

Alleine die Buchten des Nordostens auf den etwa 40 Seemeilen zwischen Olbia und Bonifacio hat mehr als 70 Ankerplätze. Weil die vielen Inseln und zerklüfteten Küstenabschnitte so guten Schutz bieten, kann man hier bei jeder Windrichtung einen sicheren Platz finden.

Ein Paradies auch für Fahrtensegler, die hier monatelang und ganz ohne Liegegebühren von Bucht zu Bucht schlendern können. Denn fast überall ist das freie Ankern erlaubt, kostenpflichtige Muringfelder gibt es eigentlich nur in einigen der Ankerbuchten im Naturschutzgebiet des Maddalena-Archipels.

Der Osten Sardiniens

Die Ostküste Sardiniens gilt als Paradies-Fleckchen in Europa mit ihren weißen Stränden bei San Teodoro, Naturschutzgebieten wie dem Naturpark Biderosa und malerischen Städten wie Orosei.

Die Provinz Ogliastra hat in 23 Gemeinden auf einer Fläche von 1.854 km² rund 60.000 Einwohner und ist damit die am dünnsten besiedelte Provinz Italiens.

Der Süden Sardiniens

Segeln abseits des Trubels. Die Südküste Sardiniens ist eine Art Geheimtipp. Häfen und Marinas sind im Süden rar, dafür gibt es umso mehr Buchten zum Ankern – sei es für einen Badestopp oder über Nacht.

Der Nordwesten Sardiniens

Wild und abwechslungsreich zeigt sich der Nordwesten der italienischen Insel.

Zwischen dem Capo Testa hoch im Norden, das den Blick auf das korsische Bonifacio am Horizont freigibt, und der Küstenstraße zwischen Alghero und Bosa im Westen gibt es viele Naturschauspiele zu bestaunen.

Dazu bietet die Region schöne Strände, ein bewaldetes Hinterland und die Nuraghen, Jahrtausende alte Türme. Zum Wandern über Granitfelsen lädt die Steinwelt des Capo Testa bei Santa Teresa di Gallura ein. Über dieses Meer aus Stein fegen die mediterranen Winde, die alle möglichen Tierformen in den Felsen geschliffen haben.

Rund um den weißen Leuchtturm am Kap führen Pfade zu den Klippen mit den kleinen Buchten, und hinter jeder Ecke trifft das Auge auf neue aufgetürmte Felsen. Dazwischen wird hin und wieder der Blick frei auf das Mittelmeer. Bis zum Horizont tummeln sich Segler.